Trailrunner im Gebirge vor Wald

Nach einer langen und strukturierten Saison ist der Kopf oft müder als die Beine. Gerade Triathleten und ambitionierte Straßenläufer kennen den Drill: Pace-Vorgaben, Intervallzeiten, Wattzahlen. Die Offseason bietet die einmalige Chance, sich von diesem Korsett zu befreien.

Doch "Auszeit" muss nicht "Stillstand" bedeuten. Wir stellen dir eine Alternative vor, die deinem Körper neue muskuläre Reize schenkt und deinem Geist die nötige Erholung vom Trainingsplan gibt: Trailrunning.

Bereit, dein nächstes Abenteuer zu starten?

Trailrunnerin im Wald

Foto: Saucony

Trailrunning als perfekte Offseason-Auszeit

Die Zeit zwischen den Wettkämpfen ist ideal, um mental abzuschalten und gleichzeitig die sportliche Grundlage für das nächste Jahr zu legen. Beim reinen Ruhen droht oft der Verlust spezifischer Fitness, während strukturiertes Training die mentale Erschöpfung nur verlängert.

Trailrunning ist die perfekte Brücke: Es ersetzt den starren Trainingsplan durch spielerische Bewegung und konzentriert sich auf das Erlebnis statt auf die Uhr.

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1. Auszeit für den Kopf: Raus aus dem Plan

Der größte Vorzug des Trailrunnings in der Offseason ist die Entkopplung von Zahlen.

Beim Laufen im Gelände gibt es keine einheitliche Pace. Anstiege zwingen dich ins Gehen, technische Passagen erfordern Konzentration, und der weiche Untergrund schluckt Tempo. Das erlaubt dir, die Uhr einfach auszuschalten und nur nach Anstrengungsgefühl (Borg-Skala) zu laufen.

Diese Freiheit ist Erholung pur: Dein Gehirn muss keine Soll-Werte abgleichen, sondern kann sich auf die unmittelbare Umgebung konzentrieren. Das ist aktive Meditation und Stressabbau in einem. Genieße die Landschaft – die unberührte Natur, der Geruch des Waldes, das Plätschern eines Bachs. Du trainierst nicht, du erkundest.

2. Neue Reize für den Körper: Stabilität und Kraft

Muskulär ist Trailrunning das genaue Gegenteil der gleichförmigen Belastung auf Asphalt oder der Rolle. Du schulst damit wichtige Fähigkeiten, die dir im strukturierten Training oft fehlen:

  • Stärkung der Stützmuskulatur: Jeder Schritt auf unebenem Untergrund erfordert mikrofeine Ausgleichsbewegungen. Deine Füße, Knöchel und die tiefliegende Rumpfmuskulatur müssen ständig stabilisieren. Das beugt langfristig Verletzungen vor, die durch einseitige Belastung entstehen.
  • Muskulärer Reiz durch Steigung: Berge verlangen nach einer anderen muskulären Aktivierung. Der Wechsel zwischen steilen Anstiegen (Kraftausdauer) und technischen Downhills (exzentrische Muskelarbeit) trainiert Muskelgruppen, die auf der Ebene unterfordert sind.
  • Agilität und Koordination: Du musst blitzschnell auf Wurzeln, Steine oder Schlamm reagieren. Diese Verbesserung der Laufökonomie und Koordination macht dich als Läufer*in insgesamt geschickter und effizienter, wenn du im Frühjahr auf die Straße zurückkehrst.

3. Schuhe an und los: Die unkomplizierte Umstellung

Für den Einstieg ins Trailrunning brauchst du nicht viel:

  1. Trailrunning-Schuhe: Sie sind das wichtigste Element. Sie bieten mehr Grip, eine robustere Sohle und oft besseren Schutz vor Steinen.

  2. Kein Plan: Vergiss die Pace. Das Ziel ist es, die Trails zu erkunden. Beginne auf einfachen Waldwegen und steigere dich langsam zu anspruchsvollerem Gelände.

Nutze die Offseason, um dich neu in die Bewegung zu verlieben. Tausche für ein paar Wochen die Stoppuhr gegen den Höhenmesser und die Straße gegen den Wald. Dein Kopf wird es dir danken – und dein Körper wird gestärkter in die nächste Saison starten.

Drei Trailrunner laufen über offenes Gelände vor einer Bergkulisse

Foto: unsplash / Lucas Canino

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