Kostensteigerung bei Laufwettkämpfen: Sind große Events noch bezahlbar?

Hobbyläufer haben in den letzten Jahren mit dramatischen Steigerungen der Startgelder für Laufwettkämpfe zu kämpfen. Dadurch wird bereits jetzt die Wettkampfteilnahme für viele extrem schwierig oder teilweise auch unerschwinglich. Diese Erhöhung der Startgelder ist nicht nur eine Reaktion auf die hohe Inflation der letzten Jahre, sondern auch eine direkte Folge höherer Organisationskosten, wie Kosten für Sicherungsmaßhamen durch steigende Auflagen, höhere Personalkosten oder steigende Kosten für Versicherungen. 

Ein kleines Zahlenbeispiel: Der Berlin Marathon kostete im Jahr 2015 noch 98 Euro an Startgeld und im Jahr 2025 200 Euro. Betrachtet man die Inflation in diesem Zeitraum und lässt alle anderen Faktoren außer acht, dürfte das Statgeld auf "nur" knapp 130 Euro angestiegen sein. 

Ein Blick in die Unternehmenszahlen des Veranstalters zeigt aber auch, dass der Berlin Marathon trotz deutlich steigender Teilnehmerzahlen, höherer Startgelder und sogar zum Teil erheblicher staatlicher Förderungen in den letzten Jahren immer weniger Gewinn erwirtschaftete. 

Die zusätzliche Steigerungen der Startgelder seit 2015 in Höhe von 70 Euro sind also unter anderem auf Kosten für jährlich zunehmende Bürokratie- und Sicherheitsauflagen, sowie steigende Kosten für Versicherungen zurückzuführen. Anderen Veranstaltungen haben mit ähnlichen Themen zu kämpfen.

Reallöhne kaum gestiegen

Im gleichen Zehnjahres-Zeitraum sind jedoch die Reallöhne nur um gute 5 Prozent gestiegen. Stellt man dem die Preissteigerung Anmeldegebühren gegenüber, ist nachvollziehbar, dass viele Athleten die Steigerung nicht mehr stemmen können.

Besonders betroffen sind Freizeitsportler, die aufgrund der hohen Gebühren kaum noch in der Lage sind, an mehreren Wettkämpfen im Jahr teilzunehmen. Der Spaß am Sport, der einst die Motivation war, weicht zunehmend einer finanziellen Hürde.

Die Veranstalter, vor allem kleinerer Events, die auf den „Zufallsläufer“ angewiesen sind, sehen sich vor einer existenziellen Krise, da sie kaum noch mit den großen, kommerziellen Events konkurrieren können. Viele Läufer fühlen sich von der wachsenden Kostenfalle ausgeschlossen, was zu einer Entfremdung von der Lieblings-Freizeitaktivität "Laufen" führt. Während die Gebühren weiterhin steigen, fragen sich immer mehr Sportler, ob der Spaß am Wettkampf den enormen Preis noch wert ist.

Diese Entwicklung könnte den Laufsport auf lange Sicht verändern und die zugängliche Laufkultur gefährden.

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Titelbild: pixabay / Stewardesign

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