Teil 5: Ernährung - mit Chips und Schokolade zum Ziel?!

Teil 5: Ernährung - mit Chips und Schokolade zum Ziel?!

Wir schreiben Ende Januar und nicht zuletzt die sich langsam wieder leerenden Fitnessstudios zeigen: die ersten Neujahrsvorsätze wurden schon wieder über den Haufen geworfen. 

So leider auch meine - zumindest, was die Ernährung betrifft. Der Vorsatz: ab 1. Januar keine Chips und keine Schokolade, um so mein Wettkampfgewicht um mindestens drei Kilo zu reduzieren. Mit diesem Vorsatz habe ich mir schon meinen Plätzchenkonsum über die Weihnachtstage schöngeredet (nächste Woche dann…) und bin dann auch erst mal strikt ins neue Jahr gestartet. 

Wer leichter ist, läuft schneller? 

Den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Gewicht und Laufökonomie hat wahrscheinlich fast jeder mehr oder weniger ambitionierte Läufer schon selbst wahrgenommen. Wer 42,195 km bei einem Marathon läuft, der muss seinen Körper auch über diese Distanz tragen. Dass ein leichterer Körper schneller ist, ist daher erst einmal logisch. Der US-Wissenschaftler Paul Vanderburgh zeigte in einer Studie, dass jedes Kilo weniger Gewicht einen Zeitgewinn von 2,5 Sekunden pro Kilometer bringt. Vor allem verbessert der Gewichtsverlust die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2max), einen der wichtigsten Parameter für die Laufleistung. Der Vollständigkeit halber muss man aber auch dazusagen - ohne hier jetzt in die wissenschaftlichen Details zu gehen -, dass der entscheidende Faktor die Körperzusammensetzung ist: ein hoher Muskelanteil bei einem geringen Körpergewicht. 

Drei Kilo weniger klingen daher schon sehr verlockend. Theoretisch jedenfalls könnten sie mir rund acht Sekunden pro Kilometer einbringen. Und doch musste ich mir nach zwei Wochen eingestehen, dass ich gerade nicht zu Einschnitten bei meiner Ernährung bereit bin, die mich dorthin bringen könnten. Das Training verlangt viel Disziplin im Alltag - und diese Disziplin hat dann eben für mich auch ihre Grenzen. 

Ich werde vorerst kein Leichtgewicht . Aber dafür läuft es doch - wortwörtlich - sehr gut. 

Ich genieße also weiter meine Chips und ab und zu auch mal ein Feierabendbier. Und nicht zuletzt weil das Training trotzdem sehr gut läuft, stelle ich mir auch nicht all zu oft die „was-wäre-wenn“- Frage. Das ist übrigens kein Aufruf zur Disziplinlosigkeit am Kühlschrank - großen Respekt an alle, die auch in Sachen Ernährung durchziehen. 

Als Schlüsseleinheit standen in diesem Block Schwellenintervalle auf dem Plan, die mich dann zum Ende der Woche nochmal so richtig an meine Grenze brachten. Geplant waren Intervalle von jeweils einem bzw. zwei Kilometer über der Schwelle (3:20 Minuten pro Kilometer) mit einem Kilometer Pause dazwischen. Hier konnte ich mit einiger Mühe noch in den avisierten Tempobereichen bleiben. Anschließend sollte ich noch drei bzw. vier Kilometer an der Schwelle (3:30 Minuten pro Kilometer) laufen, wieder mit einem Kilometer Pause dazwischen. Und da war die Luft komplett raus. Sogar Marathon-Pace war beim Vier-Kilometer-Intervall mehr als mühsam. Ich war kurz davor, einfach stehen zu bleiben und schließlich nur froh, durchgezogen zu haben. Aber solche Einheiten muss man immer auch richtig einordnen. Am Ende einer harten Belastungswoche ist diese Ermüdung ganz normal, ja sogar gewollt, um die gewünschte Anpassung zu erreichen. 

Allerdings: bis zur nächsten Regenerationswoche dauert es noch ein bisschen. Fürs Erste muss der Montag reichen, um die Speicher wieder aufzuladen uns in den nächsten Belastungsblock zu starten. Mit ein bisschen Pizza und Schokolade klappt das bestimmt.

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