Teil 4: 10-KM Test in 35 Minuten
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Ein kleines Weihnachts-Trainingslager und ein erster Test
Wie nutzt der ambitionierte Amateursportler die gewonnene Freizeit im Weihnachtsurlaub? Natürlich für ein paar richtig gute Trainingseinheiten. Keine Sorge, Erholung und Plätzchen kamen auch nicht zu kurz. Aber ich genieße es sehr, im Urlaub ohne Stress und Termindruck trainieren zu können. Gerade harte Einheiten fallen mir dann sehr viel leichter.
Wo bitte geht’s hier flach im Bayerwald?
Die Weihnachtstage habe ich im Bayerischen Wald verbracht. Schon von unzähligen (und wunderschönen) Radausfahrten im Sommer dort weiß ich: die Auswahl an Bergen ist nahezu unbegrenzt, Flachetappen sucht man jedoch vergeblich. Sogar der einzige vermeintlich flacher Kilometerabschnitt im Umkreis kommt mit einem fiesen Stich daher. Und beim Longrun kommen schon mal knapp 350 Höhenmeter zusammen. Die Höhenmeter haben sich dann auch recht schnell bei der muskulären Belastung bemerkbar gemacht. Trotzdem habe ich es geschafft, über die Woche erstmals mehr als 100 Laufkilometer mit 1292 Höhenmetern zu sammeln - ein Allzeit-Rekord in meiner bisherigen Triathlonkarriere.
Das kalte, aber wunderbar sonnige Winterwetter hat es mir zum Glück recht leicht gemacht. Als Schlüsseleinheit standen diese Woche Bergintervalle auf dem Programm - 6x1000 Meter an der Schwelle mit einem Anstieg von bis zu 11%. Ich bin überzeugt, dass die vielen Höhenmeter meiner Laufleistung einen ordentlichen Schub gegeben haben. Aber ich bin ehrlich auch froh, dass ich gerade meine langen Läufe jetzt wieder in flachen Gefilden absolvieren kann.
Bereit für den 10-Kilometer-Test
Ganz frisch waren die Beine dementsprechend nicht, als zurück in München direkt der erste Leistungstest über die 10 Kilometer beim Silvester-Spendenlauf in Schwaig anstand. Das Training war bis dahin insgesamt aber sehr gut gelaufen und ich entsprechend hochmotiviert und gespannt, was möglich ist.
Die Strecke in Schwaig über eine Runde war flach und schnell, die Bedingungen bei -5 Grad und Nebel aber alles andere als einfach. Nach dem Aufwärmen überhaupt nur die Jacke auszuziehen war schon eine echte Überwindung. Aber all das ist vergessen, wenn erst einmal der Startschuss fällt.
Ich hatte mir vorgenommen, mit einer Pace von 3:35 Minuten pro Kilometer loszulaufen und wenn möglich am Ende nochmal zu beschleunigen. Fast die ganze Strecke über hatte ich den Führenden vor mir in Schlagweite. Die anvisierte Pace konnte ich relativ konstant durchlaufen, für eine echte Beschleunigung reichte es am Ende aber nicht mehr. So kam ich mit einer Zeit von knapp über 35 Minuten (35:08 Min.) auf dem zweiten Platz ins Ziel – was genau einer Pace von 3:31 Minuten pro Kilometer entspricht.
Damit kann ich sehr gut leben, zumal die eisige Luft dem Körper ja zusätzlich Einiges abverlangt. Für mich eine schöne und motivierend Bestätigung, dass ich auf einem sehr guten Weg bin. So kann es gerne weitergehen. Der Wettkampf in Schwaig ist übrigens eine echte Empfehlung für alle, die zum Jahresabschluss noch ein letztes Mal die Laufschuhe schnüren wollen. Ein familiäres, klasse organisiertes Rennen und noch dazu für den guten Zweck.