Das Auf- und Ab zieht sich nun seit April wie ein roter Faden durch meine Marathonvorbereitung - und so viel kann ich verraten: auch die letzten Wochen machen da keine Ausnahme.
Nach meiner Verletzung stand im Training eher auf Qualität statt Quantität im Vordergrund. Die Laufumfänge habe ich dementsprechend etwas zurückgeschraubt und durch mehr Zeit auf dem Rad und Krafttraining ausgeglichen. So kam ich zuletzt “nur” noch auf 60-70 Wochenkilometer, womit ich aber nach meiner langen Zwangspause sehr gut leben kann. Hauptsache schmerzfrei und kontinuierlich trainieren!
Qualität vor Quantität
Ich konnte nochmal einige sehr gute und motivierende Einheiten absolvieren. Darunter einen Test über 33 Kilometer mit 20 Kilometern in Racepace (3:47 Min/km) mit sehr konstantem Puls bei 165 bpm. Die letzte lange Schlüsseleinheit war dann für das vorletzte Wochenende vor dem Rennen geplant: 35 km mit 19k locker-10k mit 4:10 Pace und 6k Marathonpace (3:47).
Schreckmoment kurz vor dem Start
Aber dann kam wieder einmal alles anders. Der Freitagmorgen begrüßte mich mit Hals- und Kopfschmerzen und diversen weiteren Symptomen. Eine meiner goldenen Regeln als Athlet und Trainer ist: wenn ich krank bin, wird nicht trainiert. Gesundheit geht immer vor! Und so war mir direkt klar, dass dieser letzte Test flachfällt - und ich erst mal flachliege.
Zum Glück konnte ich mich recht schnell wieder erholen und nach drei Tagen auch Ruhe wieder ins Training einsteigen. Aber natürlich Schritt für Schritt und erst mal locker, sodass an einen Longrun in diesen Dimensionen nicht zu denken war.
Bin ich bereit?
Mit welchem Gefühl gehe ich nun in die Rennwoche? Die Vorbereitung war mehr als holprig und mein Körper hat mir zwischendurch klar die Grenzen aufgezeigt. Damit es mit einem Marathon in unter 2:40 Stunden klappt, hätte in den letzten Wochen wirklich alles rund laufen müssen. Und so scheint mir mein avisiertes Ziel mit meiner aktuellen Form nicht mehr wirklich realistisch. Ich gehe trotzdem sehr motiviert an die Startlinie und bin bereit, an diesem Tag alles aus mir herausholen. Und mit weniger Erwartungsdruck läuft es sich erfahrungsgemäß sowieso am besten.
Bild & Text: Theo Kazis









